Im Kinderzimmer herrsche Chaos und die Eltern sind verzweifelt. In Schulen und Kindergärten sind die Lehrer und Erzieher genauso überlastet wie die Eltern. Was ist los mit den Kindern? Die Supernanny hat Hochkonjunktur und das Jugendamt kommt mit der Arbeit nicht mehr hinterher. Was sind die Ursachen dieser Misere und wo liegen die Wurzeln dieser Gesellschaftskriese.
Der Generationenkonflikt: Früher war alles besser
Ein Satz der sich wie ein Vorwurf anhört. Gebetsmühlenartig wird er wiederholt und manchmal fühlt er sich an wie eine schallende Ohrfeige. Diese Bemerkung ist der Frontverlauf eines jeden Generationskonfliktes. Jung und Alt buddelt sich in die Schützengräben ein, und verbirgt sich hinter einem Wall von Trotz, Eitelkeit, Unverständnis aber auch Angst.
In einer Welt die sich so schnell verändert, vollzieht sich der geistige Generationenwechsel sehr viel schneller als damals. Anforderungen und Belastung haben sich verändert, das verlangt nach anderen Wegen sie zu meistern. Dieser Ansatz Probleme zu lösen, kann bei älteren Leuten auf Unverständnis stoßen. Junge Menschen fechten einen anderen härteren Generationenkonflikt aus als unsere Väter. Sie leben in einer ganz anderen Welt. Das Potential der Jugend wird dadurch oft unterschätzt und Missachtet. Junge Menschen könne nur das Potential entfalten was man ihnen zutraut. Wenn man Kinder als Unfähig Dumm und verzogen darstellt, dann werden sie es auch. Das ist Selbstprophetie und aus unseren ängsten wird Realität.
Emanzipation
Emanzipation gibt es auch in der Erziehung nicht nur zwischen Mann und Frau. Das Problem an emanzipatorischen Bewegungen ist sie schießen über das Ziel hinaus. Dieses aufbegehren wird aber auch oft durch den Generationenkonflikt verschärft. Solange Trotz Eitelkeit Ignoranz und Angst beide Seiten beherrschen verliert man jedes Maß. Von solchen Emotionen getragen wird aus einer gesellschaftlichen Bewegung ein Verhängnis. Eine Gemeinschaft kann sich erst weiterentwickeln wenn sie sich mit Respekt und Achtung einander begegnet.
Geschlechteremanzipation hat der Ungleichheit Einhalt geboten, aber sie macht aus der Gleichberechtigung Gleichmacherei. Frauen sollen Männlicher werden, Männer weiblicher. So postiert die Emanzipiert geprägte Pädagogik ein Psychologisches Zwitterwesen als Idealbild für beide Geschlechter. Die Missachtung der Menschlichen Natur ist für Kinder eine große Belastung. Bei Jungs tritt diese Spannung eher zutage, sie sind unbeugsamer als Mädchen. Typisch Jungs aber diese Eigenschaft ist nicht erwünscht, daher haben sie in der Schule oft das Nachsehen. Siehe www.Spiegel.de im Archive: Ausgewählte Dossiers / Sind Mädchen Klüger?
Erziehungsemanzipation stellt sich gegen Gewalt und Unterdrückung, aber sie nimmt Eltern ihre Autorität. Autorität darf nicht auf Gewalt basieren sondern auf Hingabe, Vorbild, Führung, Respekt. Der Verstand entwickelt sich und braucht Führung. Kleine Kinder dessen Intellekt noch unausgereift ist brauchen sie, um an unserem Vorbild zu wachsen. Wir führen sie durch das aufzeigen von Grenzen. Mit liebevolle Zurechtweisung sowie Autorität und Konsequenz, notfalls auch Strafen. Bei zunehmender Reife der Kinder gilt es ihren Verstand herauszufordern, und ihnen den Sinn unserer Grenzen begreiflich zu machen.
Erziehungsemanzipation Pocht auf die Befreiung von Kindern, und will ihr Verständnis fördern. Bei reiferen Kindern funktionier das wunderbar, weil bei Verständnis Freiheit durchaus gewährt werden kann und muss. Die Erziehungsemanzipation hat die Ansicht verbreitet dass sie diese Freiheit auch Kleinkindern gewährt werden muss. Mit dieser Freiheit sind Kleinkinder überfordert, denn sie brauchen Orientierung. Orientierungslosigkeit verängstigt sie, auf Angst folgt Rebellion, das treibt die Familie ins Chaos. Verständnis und Reife resultieren aus Erziehung und Zurechtweisung. Siehe Geo. Wissen: Sünde und Moral /Nr. 35 S.72.
Elternschaft
Was ist Elternschaft? Dieses Wissen ist in unserer Generation nicht mehr selbstverständlich. Deshalb ist das Rollenverständnis von Familien verwirrt. Woran soll man sich orientieren? Von allen Seiten wird auf Junge Eltern eingeredet und jeder sagt was anderes. Das Problem liegt in der Orientierungslosigkeit die oft mit Kraftlosigkeit einhergeht. Ausgezehrt von einem ungeheuren Wirtschaftlichen Druck in der Arbeit, und verängstigt durch die Medien und Terrorismus. Wenn Menschen nicht einmal wissen welchen Platz sie in der Gesellschaft noch haben. Wie sollen sie noch die Kraft und das Wissen hernehmen ihren Kindern den Platz zu zeigen.
Menschen in diesem Zustand können ihre Kinder nicht mehr zur Erwachsenenreife führen und erziehen. Eltern ohne Autorität stellen sie sich auf eine Stufe mit dem Kind. Mehr noch, zermürbte schwache Eltern ordnen sich ihrem Kind noch unter. Wie geht das? Bei unbeständigen Beziehungen und gesellschaftlicher Menschenverachtung, wird der Kindlichen Liebe zu den Eltern zu viel abverlangt. Man versucht sich durch die Liebe des Kindes emotional zu stützen, dadurch entsteht Abhängigkeit. Man kann Intellektuell und Menschlich unmöglich reifen wenn man unter diesen Umständen aufwächst. Der Kinder und Jugendpsychiater Michael Winterhoff hat zu diesem Thema ein Buch verfasst. Der Titel lautet Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden. Er berichtet von Teenies die sich Psychisch auf dem Entwicklungsstand von Kleinkindern befinden und durch ein gestörtes Elternverhältnis total überlastet sind.
Ersatzeltern
In diesem gestörten Verhältnis übernehmen oft andere die Erziehung. Fernsehen, Computer, die Straße sowie Musik. Welchen Charakter fördern die Ersatzeltern wenn niemand kontrolliert?
Der Fernseher predigt den Kommerz, propagiert Gier und untergräbt jede Genügsamkeit. Ein unmenschliches Schönheitsideal sowie Gewaltdarstellungen und geistige Schmalkost tun ihr übliches. Mädchen sowie Frauen werden besonders durch dieses Medium geprägt.
Der Computer hat durch das Internet eine verlockende Plattform die aber nicht ungefährlich ist. Spiele Fesseln besonders Jungs und Männer die in die Sucht führen können.
Musik ist Ausdruck unserer Stimmung und der Pulsschlag unserer geistigen Verfassung. Sie kann aber auch unsere Stimmung manipulieren und uns fremdsteuern.
Durch Medien werden wir mit Vorsatz und der Kenntnis aller Psychologischen Tricks manipuliert. http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2007/7675/pdf/HeiDok29.0.07.pdf Diese Arbeit zeigt auf wie durch Bestimmte Farben und Animationen Gefühle Manipulier werden.
Du bist was du isst.
Die Schwäche die ins in die Knie zwingen kann resultiert manchmal auch aus mangelhafter Ernährung. Selbst mit einem Korpulenten Körper kann man unterernährt sein, denn wir brauchen mehr als nur Fett. Mangelnde Vitamine schwächen Körper und Geist, wenn man schnell ermüdet oder sich nicht konzentrieren kann ist dass nicht unbedingt Disziplinlosigkeit. Kinder die ohne Frühstück in die Schule müssen spüren das am eigenen Leib. Nicht nur materielle Armut kann zu Mangelernährung führen, auch geistige tut ihr übriges. An der steigenden Menge von Fertiggerichten kann man erkennen dass man das gesunde Kochen verlernt hat. Die Folgen von Falschem Essen sind gut durch 2 Dokumentationen Darzustellen. Wie Super Size me, ein Mann isst einen ganzen Monat nur Mc Donalds Menüs. Morgens mittags sowie abends. Die Ärzte die ihn den Monat über überwachten, waren über seine gesundheitswerte entsetzt. BBC Hat eine Doku über das Bewusstsein des Menschen mit dem Focus aufs lernen Thema: Wie werde ich Klug
Bewegung
Die Welt begreifen ist nicht nur ein Spruch sondern eine Realität. Unsere Wahrnehmung ist direkt mit unserer Bewegung gekoppelt. Ist man durch Fernsehen und Fettleibigkeit am Sofa gefesselt fehlen unserem Gehirn wichtige Impulse. Mathematisches Verständnis entwickelt sich auch aus Bewegungserfahrung. Diese ist wichtig für unser geistiges Wachstum. Wie soll am das Prinzip einer Gleichung / Gleichgewicht verstehen, wenn man keine 6 Sekunden auf einem Bein das Gleichgewicht halten kann. Körpererfahrung lässt uns die Welt begreifen. Siehe Geo Kompakt Nr. 17 Kindheit Die wichtigsten Jahre im Leben Seite 106.
Kinder aufzuziehen ist eine übermenschliche Leistung. Es gibt ein altes afrikanisches Sprichwort das es verdeutlicht. Um ein Kind gros zuziehen braucht man ein ganzes Dorf. Sich Hilfe bei der Erziehung zu hohlen ist keine Schande es ist nur natürlich. Damals waren die Großeltern da, aber oft hat man heutzutage nicht mal mehr einen Ehepartner zur Seite. Wenn wir nur mit dem Finger auf Eltern zeigen, drücken wir uns nur vor unserer eigenen Verantwortung. Eine Gesellschaft welche die Eltern alleine lässt und ihnen sogar in den Rücken fällt hat ihre Zukunft verwirkt. Die Kinder sind unsere Zukunft. Eltern ist diese Zukunft anvertraut, das ist eine große Verantwortung, sie trainieren die Kinder fürs Leben. Man wächst an dieser Aufgabe.
Abhängig zum Verhältnis zu den Kindern, hat man einen Schützengraben vor sich oder eine Brücke in die Zukunft. 2 Generationen können die Zeit gemeinsam besser meistern als nur eine. Ein Seil das aus mehreren Fasern gewoben ist hält mehr Stand als eine einzelne. Wir dürfen uns durch unsere Angst nicht auseinanderreißen lassen.
Ich bin im nachhinein auf eine Gute Quelle gestoßen
Im Archief vom ARD ist eine sehr gute Diskussion die das Thema gut durchleuchtet. Michael Winterhoff ist bei diesem Gespräch dabei.
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/1651958